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Performance top, Bauchgefühl flop - und jetzt?

Gespräch mit einem Mitarbeitenden, nennen wir ihn Stefan. Fachlich top, doch du hast einfach gar kein gutes Gefühl bei ihm. Er lebt aus deiner Sicht eure Werte nicht wirklich.

Du: „Stefan, auch wenn du wirklich sehr gute Ergebnisse geliefert hast, habe ich eine Herausforderung bezogen auf unsere Werte. Ich kann an deinem Verhalten nicht erkennen, dass du diese lebst.“

Stefan: „Aber das stimmt doch gar nicht, ich lebe die Werte sehr wohl. Schließlich habe ich xyz gemacht.“

Du: „Das verstehe ich, jedoch reicht das für mich nicht.“

Stefan: „Das ist unfair. Ich habe mich so reingehängt und alle Ziele erreicht. Du willst mich hier fertig machen, weil du mich nicht leiden kannst.“

Ein Beispiel, wie ein Dialog ablaufen kann, wenn ihr eure Werte nicht wirklich messbar gemacht habt. 


🧭 Werte genau beschreiben

Damit du nicht in endlose Diskussionen mit deinen Mitarbeitenden gerätst, wie die Werte denn nun zu definieren sind, ist es wichtig, dass du sie so detailliert wie möglich beschreibst.

Beispiel: Euer Werte-Slogan lautet: „Wir challengen jeden Tag den Status-quo.“

Was bedeutet das genau? Vielleicht:

  • Wir lassen kein „Das haben wir schon immer so gemacht“ gelten.
  • Oder: Wir wollen täglich neue Ideen generieren.

👉 Deshalb beschreibt ihr den Wert in 2–3 Sätzen: „Das bedeutet, wir hinterfragen stets, ob unsere Prozesse und Arbeitsweisen noch aktuell sind. Wir überlegen bei jedem Schritt: Brauchen wir das noch – oder können wir das effizienter gestalten oder sogar weglassen?“ 


🧠 Verhaltensweisen definieren

Das macht den Wert schon greifbarer. Aber: Stefan könnte nun sagen: „Ich habe eben nichts gefunden, was man verbessern könnte.“

Und jetzt?

Jetzt kommen konkrete Verhaltensweisen ins Spiel. Überlege pro Wert: 👉 Woran erkenne ich ganz konkret, dass der Wert gelebt wird?

Beispiele für den Wert „Wir challengen jeden Tag den Status-quo“:

  • Du schlägst jedes Quartal mindestens eine Verbesserung oder Idee vor.
  • Du hinterfragst Vorschläge konstruktiv.
  • Du gibst Tipps, wenn du Optimierungspotenzial siehst.
  • Du bleibst in deinem Bereich fachlich up to date

🚫 Anti-Verhaltensweisen definieren

Genauso wichtig: Welche Verhaltensweisen zeigen klar, dass ein Wert nicht gelebt wird?

Für unser Beispiel:

  • Du lehnst Vorschläge mit „Ich mach das schon immer so und es funktioniert“ ab.
  • Du schmetterst Ideen ab, ohne sie geprüft zu haben oder eine nachvollziehbare Begründung zu liefern.


📊 Werte mit Zahlen messbar machen

Jetzt vergibst du für jeden Wert eine Zahl von 1–10, bevor du ins Gespräch gehst.

Zurück zu Stefan: „Ich sehe aktuell Potenzial bei unserem Wert XYZ, den ich mit 6 Punkten bewerte. Ich habe letzte Woche [konkrete Situation] beobachtet – das war ein klares Don’t. Gleichzeitig hat mir [konkretes Verhalten] gefehlt. Lass uns gemeinsam überlegen, wie wir das im nächsten Quartal verbessern. Welche Vorschläge hast du? Wie kann ich dich dabei unterstützen?“


Du willst nochmal grundsätzlich verstehen, warum Werte so wichtig sind? Dann lies gerne diesen Artikel

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei allem, was du vorhast!❤️

Erfolgskiller: Werte auf dem Papier